Die Furt am Baumbach ist immer wieder ein lohnenswertes und entspannendes Ziel.
Dort tummelt sich so allerhand Leben, und man kommt aus dem Staunen einfach nicht raus. Eine schier endlose Zeit kann man schauen und zuhören. Das stetige Plätschern des Baches hat einen schnell hypnotisiert.
Stilles Haus am Rand. Unter dem Baum an deinem einen Eck könnt ich ewig sitzen, und zwischen Tassen voll mit frischem Kaffee aus Büchern lernen. Vielleicht aber auch nur dem Surren und Brummen der Bienen und deren Verwandschaft lauschen.
Oder aber auch nur dem Rauschen der Blätter zum Opfer fallen…
Steht da einfach so am Wegesrand. Ziemlich hübsch. Schon lange verlassen. Der mögliche Zugang total zugewachsen. Behütet von einem riesigen und wunderschönen Baum. Nein, eigentlich ist es ringsum von sehr viel Grün gut behütet. Viel Garten dazu. Eine Scheune im Haus. Eine kleine steht extra. Viele kleine und liebevolle Details.
Ein Traum, dieses stille Haus am Rand der Straße.
Irgendwann kauf ich mir eine Machete und kämpf mich rein … vorher kauf ich es aber. Im Traum.
1.280 Höhenmeter, 82 km, 25 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit in 3 Stunden und 38 Minuten.
Ich wollte unbedingt mal nach Blindenmannshäusle. Für mich war das immer ein Ort, der im Roman Die Schatzinsel hätte vorkommen können.
Und wir sind auf dem Weg zu Wanderungen in den Löwensteiner Bergen so oft an dem Ortsschild vorbei gekommen, dass ich immer neugieriger wurde. Selbst während den Wanderungen gab es immer wieder Hinweisschilder zum Ort.
Dann hatte ich mir mal die digitale Karte angeschaut, und in der Nähe sogar einen Tümpel entdeckt. Das war dann noch interessanter.
Viel Phantasie machte daraus einen wirklich spannenden Ort, und die Reise dorthin ebenso.
Also nix wie hin…
Dann die Realität.
Blindenmannshäusle ist ein Gehöft (oder auch Weiler). Eine kleinere Ansammlung von Gebäuden und eine heimelige Bushaltestelle. Alles in idyllischer Landschaft gelegen. Für manche im Nirgendwo.
Den Tümpel habe ich nur anhand typischer Gewächse, die man bei solchen „Gewässern“ findet, ausmachen können. Also nicht wirklich gesehen und auch kein Photo gemacht.
Insgesamt ist die phantasievolle Geschichte wie ’ne Seifenblase zerplatzt. Keine einbeinigen Piraten, die mit den Säbeln rasseln…
Aber dennoch war es eine schöne Drahteseltour.
Und es ist immer noch ein toller Ortsname, der seinen Namen einem blinden Mann, zur Zeit der Glasherstellung, zu verdanken hat.
Die Geschichte dahinter ist bestimmt spannend. Also wirklich spannend.
Auf jeden Fall ist die ganze Gegend eine Empfehlung für Wanderungen oder Radtouren oder Urlaub oder…
Das war die kleine Reise nach Blindenmannshäusle, oder auch: Trip to a blind man’s cabin, in sehr gekürzter Form.
Tourdatum: Mittwoch, 7. September 2016.
Und weil gefragt wurde: Nein, nicht mit dem E-Bike oder Pedelec. Mit einem Trekkingrad mit Licht, Klingel, Schutzblechen, Gepäckträger, Satteltasche mit Werkzeug und Vesper und eine 1 Liter Trinkflasche zusätzlich.
Der April macht was er will. Ein richtiger Dickkopf-Monat also. Aber wenn der April sein typisches Spektakel macht, gibt’s wohl Korn und Heu in voller Pracht.
Blüht aber die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche, blüht die Eiche vor der Esche, gibt es eine große Wäsche.
So, sagen es Zitate und Bauernweisheiten.
Wir werden sehen, was zutreffen wird … ich bin für eine gemäßigte Wäsche.
Jedes industrielle Gebäude – die meistens hässlich sind – sollte so ummantelt sein. Oder mit Efeu. Und mit kleinem Wald auf’m Dach. Und mit so natürlichen Aufgängen an der Seite. So ähnlich wie die Grünbrücken (Wildwechsel-Brücken) an den Autobahnen.
Allerliebst.
Es braucht sehr viel mehr solcher Spielplätze.
Blick über’s Schozachtal.
Abseits wohnen: nicht schlecht.
Da links drüben, die Serpentinen, kraxel ich morgens mit dem Radl hoch. Sieht von hier drüben gar nicht so „dramatisch“ aus.