Das war Gilbhart. Der Monat voller intensivem Gelb. Oder auch der Weinmond.
Gilbhart, so wurde der Oktober in Altdeutsch genannt. Finde ich irgendwie treffender und fast schöner wie die römische Ableitung der Zahl Acht.
Hier der Rückblick.
Mehr Bilder aus Südtirol gibt es auf der Tagebuchseite Südtirol 2024 zu sehen.
Krautrock Transnational. Ein sehr wichtiges Kapitel Deutscher Pop- und Geschichte. Das Buch ist sehr informativ, und alles ist per Fußnoten und Quellangaben belegt.
Wie nett. Wäre da nicht der Müll, der nicht im zwei Meter entfernten Mülleimer lag.
Fenchel, der Gestaltenwandler.
Buchfinkin. Eine unserer Fenstergäste.
Das ist nur eine kleine Auswahl von der Wanderung durch den Naturpark.
Morgens, kurz vorm Leuchtmannshof.
Morgens, auf dem Buckel vorm Dietersberg.
Gilbharts Blättermeer.
Die Lauffener Pfalzgrafen Burg bei mattem Himmel.
Mit der Deutschen GigaNetz in die Katakomben.
Buntes im Teller.
Baustelle für die Fahrradinfrastruktur. Das wird die Autofahrer noch mehr aufregen.
Morgens beim Leuchtmannshof.
Geläppert.
Buntes direkt ausm Topf.
Klimbim (10), hingeklimpert.
Spontaner Spaß im Phoenix Irish Pub.
Über Lauffen liegt ein Watebausch.
Mittagspause in der Sonne.
Ruhestätte an der Lampe? Oder das Freßdepot einer Spinne…?
Unwirklich … für wenige Momente. Radeln im Herbst hat was.
Weiter vorne dann schon wieder ganz anderes Licht am Krappenfelsen.
Abseits des Weges.
Dann kann es morgens auch mal so unterhalb des Krappenfelsen aussehen.
Tolle Weitsicht.
Blättertunnel.
Grau ist im Kommen.
Und des Oktobers Vorhang.
Es war einmal in einer alten Zeit, als die Monate noch Menschen waren, die über die Lande wanderten und das Gesicht der Erde nach ihrem Willen gestalteten. So geschah es, dass Gilbhart, ein bunter, listiger Geselle, mit goldenem Haar und wehenden roten Kleidern, sein Werk vollbracht hatte. Über die Felder zog er und breitete seine Farben aus, dass die Blätter in allen Tönen von Gold bis Feuer brannten und die Luft von einem letzten, warmen Schimmer erfüllt war.
Doch aus dem Norden kam schon der finstere Nebelung heran, ein stiller, schwerer Mann in grauen Gewändern. Er führte den kalten Hauch des Winters mit sich und trug im dichten Nebel eine Krone aus Frost. „Fort mit dir, Gilbhart,“ sprach Nebelung, seine Stimme wie der raue Wind, „dein Glanz hat lange genug die Erde geschmückt. Die Zeit ist mein, und mit mir kommt die Stille.“
Doch Gilbhart lachte, leicht und neckisch, und rief: „Ach, Nebelung, mir will nicht klar werden, warum ich gehen soll! Sieh doch nur, wie die Wälder sich mir neigen, wie die Menschen mein Licht lieben!“
Doch Nebelung blieb unbewegt, ein grauer Fels in der hereinbrechenden Kälte. „Es ist nicht mein Wille, der dich vertreibt, Gilbhart, sondern die Zeit. So ist der Kreislauf, dem auch du folgen musst.“ Und während die Worte noch verklangen, senkte sich ein Schleier aus Nebel über das Land, erst dünn wie Spinnweben, dann dichter und schwerer, bis die Farben Gilbharts wie von feuchtem Grau überzogen waren.
Noch einmal sträubte sich Gilbhart, hob die Hände und versuchte, mit einem letzten, flammenden Lichtstrahl die Welt zu erhellen. Doch der Nebel nahm ihm die Sicht, und die Kälte griff ihm nach den Füßen. Die Farbe war eher bronzefarben, und hatte jegliche Kraft verloren. Schließlich legte sich ein schicksalsschwerer Frieden über das Land, und Gilbhart wusste, dass seine Zeit gekommen war.
„So sei es“, sprach er leise und neigte das Haupt, „denn die Zeit ist der größte König, dem sich jeder beugen muss.“ Und mit diesen Worten verblasste Gilbhart, seine Farben wurden blasser und blasser, bis er nichts als ein ferner Schein war, der im Nebel verschwand.
So ward Nebelung zum Herrn des Landes, und über das Feld zog eine bleierne Ruhe, die Gilbharts frohes Glühen gänzlich erstickte. Doch den Menschen, die sich vor der Kälte an das Feuer rückten, blieb in den Gedanken noch lange das Bild jenes letzten Strahlens im Herzen – bis Gilbhart, nach einem Jahr, erneut über die Hügel ziehen würde.
Der Radius im Gilbhart
Oktober (Gilbhart): 588 km Weite, 5.587 m Höhe, 44 Stunden, 61 Touren. Der Winterschlaf nähert sich … und wegen Unwohlseins gabs noch einen zusätzlichen Knick in der Statistik.